Il'ja L'vovič Sel'vinskij

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Il'ja L'vovič Sel'vinskij, geboren am 24. (nach altem Kalender: 12.) 10. 1899 in Simferopol auf der Krim als siebtes Kind und einziger Sohn des jüdischen Kürschners Selevinskij. Nach den Judenpogromen des Jahres 1905 Flucht mit der Mutter und drei Schwestern nach Konstantinopel, dort Besuch der katholischen Schule der Franziskanermission, später der arabischen Schule in Jedi-Kule. Verarmung der Familie, weil der Vater sich nicht taufen ließ und sein Pelzhandel daher zurückging; 1907 Rückkehr der Mutter mit den Kindern, erst nach Odessa, dann nach Eupatoria auf der Krim. Dort Besuch der städtischen Schule und des Gymnasiums. Seine Schwester Henriette, eine Schauspielerin, machte ihn mit der Kunst des Deklamierens und der russischen Literatur des 19.Jahrhunderts bekannt; frühes Interesse an Musik und bildender Kunst, Begegnung mit französischer und deutscher Literatur. Im Bürgerkrieg stand Sel'vinskij auf der Seite der Bolschewiken. 1918 Schauspieler in der Wandertruppe “Groteske”; Kampf mit den Rotgardisten gegen die deutsche Invasionsarmee auf der Krim, schwere Verwundung, kurze Haft in Sewastopol. Aufgrund der Lektüre des “Kapital” nannte sich Sel'vinskij “Il'ja-Karl”. Während der Studienzeit an der Taurischen Universität überlebte er als Zeichner und Reporter der Lokalzeitung, als Landarbeiter und Boxer im Zirkus, als Fischer und Wasserpumper. Er ging auf Empfehlung seiner ...